Jahreskreisfeste

Jahreskreisfeste sind alte Feste, die an bestimmten Zeitpunkten im Jahreslauf von unseren Vorfahren   ( z.B. den Kelten) gefeiert wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Wintersonnenwende, ab der die Tage wieder länger werden (das Licht hat über die Dunkelheit gesiegt), als auch die Sommersonnenwende, ab der die Tage kürzer werden. Weitere Fixpunkte im Jahr waren die Tag- und Nachtgleichen im Frühjahr und Herbst, an denen die Kräfte von Licht und Dunkel ausgeglichen sind: Die Tage und Nächte sind gleich lang. Diese eben genannten Feste richten sich nach der Sonne, es gibt jedoch auch die s.g. Mondfeste wie Imbolc, Beltane, Lugnasadh und Samhain.

 

Jahreszeiten haben unterschiedliche Qualitäten. Unterschiedliche Energien und Kräfte, die auf uns wirken, unterschiedliche Seelen Aspekte in uns berühren. Sehr stark nehmen wir dies auch heute noch wahr im Frühling, der uns deutlich belebt, fröhlicher stimmt und im Winter, der düster ist, oftmals den s.g. Winterblues mit sich bringt. Unsere Vorfahren waren jedoch in der Lage, unterschiedliche Jahreszeitqualitäten sehr viel feiner wahrzunehmen, regelrecht mit ihnen "mitzufließen". Wir haben dies verlernt, weil wir uns sehr weit von der Natur – zu der wir gehören – entfernt haben. Im Rahmen der Christianisierung wurden über die alten Traditionen und deren Brauchtum oftmals kirchliche Feste gelegt, quasi „überdeckt“. Die alten Feste waren fortan "heidnischer" Natur. Dies führte in Jahrhunderten in Verbindung mit der Industrialisierung und einem immer stärker werdenden "Materialistischem Weltbild" zu einer weitgehenden Trennung des Menschen der westlichen Welt von der Natur. Wohlgemerkt: Trennung im Denken und Fühlen der Menschen, Trennung in seiner Art zu leben –  wirkliche Trennung jedoch ist unmöglich, wir sind Teil der Natur!

 

Die Jahreskreisfeste sind wunderbare Gelegenheiten, sich ganz bewusst wieder anzunähern an den Rhythmus von Mutter Erde. Das Werden und Vergehen, das Wachsen und Sterben sind Prozesse im Kreislauf der Natur, es sind jedoch auch Prozesse in uns selbst. Auch wir werden geboren, wir wachsen eine Zeit lang, dann „reifen“ wir, vollenden uns und sterben. Auch abseits des großen Themas des Lebens und Sterbens können wir diese Phasen beobachten. Zum Beispiel bei unserer persönlichen Entwicklung. Wir verändern uns ständig, lassen früher als wichtig erachtete Dinge/Erkenntnisse los. Lebensphasen gehen zu Ende, neue beginnen. Das alles sind Prozesse, die wir im Wesentlichen unbemerkt durchlaufen, die wir aber auch ganz bewusst begehen können. Es sind Prozesse in all unseren Ebenen, nämlich in Körper, Geist und Seele.

 

Bei den Jahreskreisfesten geht es sowohl um die Natur als auch um uns selbst. Sie laden dazu ein, inne zu halten, in die Natur hineinzuspüren, feiner und feiner wahrzunehmen, einzutauchen in die Zeitqualität aber auch in uns selbst, analog zur Natur. Uns selbst zu spüren, uns selbst mehr und mehr wahrzunehmen, mit all den eigenen Gefühlen und Wünschen, den eigenen Gaben, Stärken und Visionen.

Je besser ein Baum mit Mutter Erde verbunden ist, je tiefer und weiter seine Wurzeln reichen, desto standhafter, stärker und schöner ist er. Den Stürmen des Lebens gewachsen. So wie wir auch. Die Natur ist voller Weisheit und je stärker wir uns mit ihr verbinden, desto besser sind auch wir den Stürmen des Lebens gewachsen

Jahreskreisfeste sind wunderbare Zeitpunkte für unser Lernen, wieder „mitzufließen mit Mutter Erde“.

 

 

 

 

Vorerst integriere ich die Jahreskreisfeste im FrauenKraftKreis. Bei ausreichendem Interesse organisiere ich herzlich gern intensive Feiern zum Jahreskreis!


 

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